Was tut man, wenn man sich nicht mal mehr bei der eigenen Familie, im eigenen Elternhaus heimisch fühlt? Home is where your heart is… Mein Herz hat sich in kleine Stücke zerteilt, die in entgegengesetzte Richtungen streben. Weg, weg, weg von hier, hin zu einem – zu meinem – Leben, das sich richtig anfühlt. Es soll sich endlich mal etwas richtig anfühlen. Ich will keine Sätze mehr hören wie „Es hat einen Grund, dass ich nie Ich liebe dich zu dir gesagt hab“ und ich will auf meine Gefühlsbekenntnisse kein „Tut mir leid“ erwidert hören. Absagen, überall, immer wieder. Das Ego leidet. Es krümmt sich zusammen und will sich eine Maske aufsetzen, dabei sollte es gerade dann das breiteste Lächeln hervorkramen – jetzt erst recht!
Alleinsein ist ja grundsätzlich nicht schlimm, kann auch mal sehr gut tun und notwendig sein. Aber manchmal wünscht man sich doch nichts mehr als das Gegenteil. Mal genug sein für jemanden. Und jemanden, der einem genug ist. Manchmal bin ich wieder 13, 14, 15 und möchte beschämt in mein Tagebuch schreiben „Ich hätte gerne einen Freund“. Umstände ändern sich. Gründe ändern sich. Und vieles bleibt auch einfach gleich.